Blumen sprechen lassen, wenn Worte fehlen

Blumen helfen, Gefühle auszudrücken und schenken Trost in dunklen Zeiten. Doch worauf sollten Angehörige und Trauergäste bei ihrer Auswahl achten? Wie können Bestatter oder Florist dabei beraten? Und welche Trauerfloristik-Arten gibt es überhaupt?

Die Trauerfeierlichkeiten lassen sich durch Dekoration, Musik und insbesondere durch den Blumenschmuck sehr persönlich gestalten. Zudem schaffen Blumen eine freundliche, feierliche Atmosphäre und wirken mit ihren frischen Farben und ihrer Lebendigkeit tröstlich im Angesicht der Trauer. Werden der Blumenschmuck von den Angehörigen und die Blumengrüße von den Trauergästen liebevoll ausgewählt, sind sie ein unverkennbares Zeichen der Wertschätzung und erinnern auf wunderbare Weise an den Verstorbenen.

Die Trauerfloristik kann bei vielen Blumenfachgeschäften und Gärtnereien in Auftrag gegeben werden. Oft sind die Floristen nahe eines Friedhofs auch auf diese Form des Blumenschmucks spezialisiert.

Für welchen Floristen Sie sich letztendlich entscheiden, liegt ganz bei Ihnen. In der Regel wählen Angehörige jedoch den Blumenschmuck mit dem Bestatter aus, der eng mit einem Floristen seines Vertrauens zusammenarbeitet. Zudem kümmert sich der Bestatter um alle Absprachen sowie die Beauftragung und arrangiert den Blumenschmuck als stimmiges Gesamtbild mit der weiteren Raumdekoration.

Arten der Trauerfloristik

Zur Trauerfloristik zählen der Blumenschmuck für Sarg oder Urne und gegebenenfalls weitere Blumen für die Dekoration. Hinzu kommen Trauerkränze, Trauergestecke oder Trauersträuße, mit denen die Trauergäste ihre Wertschätzung und Anteilnahme zeigen.

Meist werden die Blumenarrangements vor der Trauerfeier in der Trauerhalle oder Kapelle aufgestellt. Der Bestatter sorgt anschließend dafür, dass sie zum Grab getragen werden.

Manchmal wünschen sich die Hinterbliebenen keine Blumen, sondern bitten in der Todesanzeige um eine Spende für einen guten Zweck, der dem Verstorbenen besonders am Herzen lag. Diesen Wunsch sollten Sie respektieren. Wenn Sie dennoch nicht mit leeren Händen bei der Beerdigung erscheinen möchten, können Sie auch eine einzelne Blume mitbringen und am Sarg oder Grab ablegen.

Die Persönlichkeit des Verstorbenen noch einmal aufblühen lassen

Hyazinthe, Lavendel, Lotus, Zypresse – die Vielfalt an Trauerblumen ist groß. Um den letzten Blumengruß persönlich zu gestalten, sollten Sie als Angehöriger Ihrem Bestatter oder direkt Ihrem Floristen von dem Verstorbenen erzählen. Was war er für ein Mensch? Hatte er bestimmte Lieblingsfarben, Lieblingsblumen oder ein besonderes Hobby? Und wie würden Sie ihn beschreiben? Fröhlich, naturverbunden, stilvoll, ruhig?

Auch als Trauergast sollten Sie Ihrem Floristen neben Ihren eigenen Vorstellungen einige Hintergründe mitteilen, beispielsweise in welcher Beziehung Sie zu dem Verstorbenen standen, oder was Sie ausdrücken möchten wie etwa tiefen Verlust oder Freundschaft. Üppige rote Rosen signalisieren beispielsweise eine sehr enge Beziehung, während weiße Lilien neutraler wirken. Nehmen Sie sich einfach einen Moment Zeit und finden Sie mit Ihrem Floristen die richtige Botschaft. Wenn Sie sich unsicher sind, rufen Sie am besten den Bestatter der Trauerfamilie an. Er informiert Sie, welcher Florist die Blumen arrangiert und Ihnen passend dazu ein Gesteck anfertigen kann.

Trauerfloristik ist echte Handwerkskunst

Der Florist kann sich durch Ihre Worte ein Bild von dem Verstorbenen machen, wählt Farben und Blumen mit weit geöffneten Blüten sorgfältig aus, kombiniert sie harmonisch und erschafft daraus ein einzigartiges Arrangement, das einen ebenso einzigartigen Menschen ehrt. Ein wunderschöner, persönlicher Blumengruß nur für ihn gemacht. Vielleicht ganz schlicht, vielleicht aber auch so bunt wie sein Leben war.

Trauerschleifen und Schleifentexte

Als Kondolenzgebinde und letzter Gruß an den Verstorbenen werden Kränze und Gestecke mit einer farblich passenden Trauerschleife aus hochwertigen, glänzenden Stoffen wie Moiré, Satin oder Seide überreicht. Die Schleife wird mit den Namen der Schenkenden und mit persönlichen Worten oder Sprüchen bedruckt.

Kosten für einen Trauerkranz

Die Kosten für den Trauerkranz variieren nach Region und den ausgewählten Blumen. Ein einfacher, kleiner Kranz mit wenigen Blüten kostet ab ca. 50 Euro. Aufwendige, große Kränze mit edlen Blüten liegen bei ca. 200 Euro und mehr. Ein hochwertiges Stück Handwerkskunst, das den Verstorbenen auf besondere Weise würdigt. Aber auch die etwas günstigeren Trauergestecke sind ein schöner Weg, Anteilnahme zu zeigen und einen letzten Gruß zu senden.

Autorin:
Ramona Peglow
Bild:
Rapid Data

Zurück